Ich nenne dieses Werk Selbstporträt – Energetisch und doch irgendwie gebremst.
Genau so empfinde ich oft mein kreatives Schaffen auf dem Papier meines Skizzenbuches.
Energetisch, von innen raus, archaisch, und doch irgendwie auch gebremst, mit zum Teil gedämpfter Stimmung.
Am Ende steht jedoch fast immer Begeisterung und Freude.
Ich fühle eine Nähe zu den Figuren in meinem Werk.
Geil. So muss das sein.
Ich will zeichnen. Egal was. Hauptsache zeichnen.
Ich klappe also mein Skizzenbuch auf und zeichne mit einem Tuschestift drauf los, ohne zuvor eine bestimmte Bildidee zu verfolgen. So ist das meistens.
Ohne Idee, ohne „Vorhaben” fühle ich mich frei auf dem weißen Papier.
Es kann entstehen was auch immer da entstehen will. Ich liebe das.
Die ersten Linien und Formen inspirieren mich dann und ich lasse Figuren daraus erwachsen.
So baut sich dann eine Szenerie auf.
Manchmal ergänze ich dann als nächstes einige Worte oder Ausrufe. In diesem Fall aber nicht.
Während ich so zeichne, sitzen natürlich Engelchen und Teufelchen auf meiner Schulter und bequatschen mich:
„das wird mal wieder nix” „viel zu krude”… „wie geil, coole Figur, wo kam die jetzt her” … und so.
Inzwischen habe ich dabei großen Spaß, denn ich weiß, so laut mein innerer Kritiker auch schreit, meistens liebe ich das Ergebnis.
Die Zeichnung ist fertig. Aber, was passiert in dieser Szene eigentlich?
Egal. Farbe fehlt.
Deshalb geht es jetzt ans Kolorieren.
Hierzu scanne ich das Blatt ein und öffne es dann in dem Programm Procreate.
Jetzt kommt Farbe ins Spiel. Cool, oder?
Ich zeichne dabei mit dem Stift auf dem iPad.
Digitale Farbe, die aussieht wie gemalt. Ein technisches Wunder.
Ich freue mich über diese Möglichkeit, handgemachte Zeichnungen mit digitaler Farbe zu kombinieren.
Wenn ich nun das fertige Werk betrachte, entdecke ich mich selbst in diesen Figuren.
Voll „Psycho”! Macht aber echt Spaß!
„Sechster April 2020. Es ist um sechs Uhr schon hell. Jetzt ist es zwanzig nach acht.
Ich habe bereits meditiert. Ich denke schneller als ich schreiben kann.
Will meinen Tag strukturiert beginnen.
Deshalb setze ich mich nach der Meditation an meinen Schreibtisch.
Skizzenbuch. Leeres Blatt.
Gedanken werden laut.
Zweifel.
Etwas in mir behauptet, es sei kein guter Tag zum Zeichnen. Ich tue es trotzdem.
Tuschestift 1,0. Ansetzen. Loszeichnen. Formen.
Aha, eine Hand. Noch eine. Wird das eine Person? Mal sehen.
Gefällt mir nicht. doch. mal abwarten. Weiter zeichnen. Formen. Frisuren. Brillen.
Kleine Figuren. Rand-Persönlichkeiten. Verstrickte Charaktere. Miteinander irgendwie verbunden.
Aber doch nicht wirklich miteinander reagierend.
Einige scheinen sich unwohl zu fühlen. Unsicher.
Das bin ich. Mal wieder. Ich habe mein Inneres gezeichnet. In mir drin sieht es so aus.
Meine zweifelnden Stimmen. Mein gebremstes Handeln.
Aber. ich mag diese Figuren. Jede einzelne. Auch die Hässlichen. Ich mag mich.
Doch wie so oft.
Wo ist mein Verlangen?
Wo ist mein dringender Wunsch laut zu sein?
Wo ist meine beste Version?
Vielleicht hilft Bewegung.
Yoga jetzt.”
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